Der TBSFV sollte aufgrund seiner anerkannten sporttechnischen Kompetenzen in den Bereichen
- Bergwanderführer
- Schluchtenführer
- Sportkletterlehrer
eine Führungsposition einnehmen und diese auch ständig weiterentwickeln.
Maßnahmen dazu sind:
Die Entwicklung und Positionierung eines allgemeinen, attraktiven und gesetzlich fundierten Berufsbildes für den alpinen Bergsport mit zusätzlicher Spezialisierung und fachlicher Differenzierung
mit den Zielen:
- breiterer Einsatz und damit bessere Verdienstmöglichkeit als Unternehmer bzw. Dienstnehmer
- mehr Attraktivität für junge Einheimische, diese Berufe zu wählen
- Möglichkeit einer ganzjährigen Einkommensmöglichkeit
Neustrukturierung der Ausbildungen für die einzelnen Berufssparten des Tiroler Bergsportführerverbandes und eventuell weiterer Berufe (z.B: Bikeguide) und Tätigkeiten, die derzeit nicht beim TBSFV angesiedelt sind.
1. Basisausbildung mit Pflichtmodulen für notwendige Kenntnisse und Fähigkeiten, die für alle Berufsgruppen gelten und vorhanden sein müssen:
Berufsübergreifende Kompetenzen
- Führung und Arbeit mit Gruppen,
- Umgang und Kommunikation mit dem Gast,
- Einschätzung des individuellen Verhaltens der Gäste und des Gruppenverhaltens in unterschiedlichen Situationen,
- Führung der Kunden in Gefahrensituationen,
- Leadership und Persönlichkeitsentwicklung der Guides,
- Umweltschutz und Vorbildwirkung
Wirtschaftliche Kompetenzen
- elementare Grundkenntnisse der gesetzlichen Grundlagen, Rechte und Pflichten der verschiedenen Berufssparten
- Betriebswirtschaftslehre für Unternehmer/innen (Steuern, Sozialversicherung, Berufs- und Gewerberecht, Tourismusrecht, etc.)
- Arbeits-, Sozialversicherungs- und Steuerrecht für Dienstnehmer/innen, Bürgerliches Recht und Haftungsrecht, Strafrecht, etc…
- Marketing und Organisation
Technische Kompetenzen
- grundlegende bergsportfachliche und andere Fähigkeiten für alle Berufsgruppen
(Materialkunde, Orientierung, Notfall- und Risikomanagement, Erste Hilfe, etc.)
2. Differenzierte Wahlmodule in der Ausbildung mit einer Anspruchsbeschreibung für die einzelnen bestehenden Berufsgruppen und Tätigkeitsbereiche
Dabei sollen Module von bereits bestehenden Ausbildungen einbezogen werden, die in anderen Bereichen des Bergsportes (z.B. Mountain-Biking) oder die in anderen berufsrechtlichen Gesetzen geregelt sind (z.B. Schneesport-Berufe, Rafting, etc.…).
Ziel sollte ein Abschluss der Ausbildung in der jeweiligen Berufsgruppe sein.
Ausgenommen davon sind nationale fachspezifische Ausbildungen, wie zum Beispiel die Bergführerausbildung.
Eine Neustrukturierung der Ausbildung sollte dem bisher bestehenden Konkurrenzdenken entgegenwirken. Organisationen und Vereine werden nach Möglichkeit eingebunden, sodass ein „wir-Gefühl“ entsteht.
Mit dieser Ausbildungs- und Kompetenzkonzentration sollen nationale und europäische Fördermittel ausgeschöpft werden. Damit können junge engagierte Teilnehmer/innen unterstützt werden, was eine neue berufliche Zukunftsperspektive schaffen kann.
Unter dem Dach des Tiroler Bergsportführerverbandes könnten noch weitere Aktivitäten und Maßnahmen erfolgen, wie zum Beispiel:
- die fundierte Weiterentwicklung der sicherheitstechnischen und produktspezifischen Standards im Austausch mit eigenen und externen Experten
- die Erarbeitung und Weiterentwicklung von Qualitätsstandards und Qualitätssicherungs-Instrumenten und deren Implementierung und Überwachung in der Praxis
- Entwicklung eines Qualitätsgütesiegels für Unternehmen
- die Zusammenarbeit mit schulischen und universitären Institutionen für den Wissensaustausch und -transfer im Bereich Ausbildung, Methodik, Forschung und Technik
- die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zur besseren Vermarktung der Bergsportaktivitäten,
- die internationale Vernetzung mit anderen gleichartigen Organisationen und Institutionen zur „Knowhow“ Vermittlung und zum „Knowhow“ Erwerb
- das systematische Lobbying und die Kommunikation mit der Öffentlichkeit und der Politik für entsprechende praxisgerechte gesetzliche Rahmenbedingungen
- die Ausnutzung diverser nationaler und europäischer Förderinitiativen
- der Austausch und die Kooperation mit internationalen Institutionen, die in einem ähnlichen Betätigungsfeld tätig sind
- die Festigung, Sammlung und Dokumentation des bestehenden bergsportfachlichen „Knowhows“
Der Nutzen dieser angedachten Initiativen für die bestehenden Ausbildungen im TBSFV besteht aus einem gemeinsamen Basismodul mit darauf aufbauenden Ausbildungen für die verschiedenen Berufsbilder. Durch den modularen Aufbau müsste bei Interesse an mehreren Berufen z.B. das Grundmodul nur einmal gemacht werden.
Der neue Selbständige bzw. Angestellte wäre bei einer Mehrfachausbildung schneller, flexibler und universeller einsetzbar – also eine Win-win Situation für alle.
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